DEUTSCHER JOURNALISTEN-VERBAND NORD HAMBURG – SCHLESWIG-HOLSTEIN GEMEINSAM.MACHEN.

Im Maschinenraum von „Bild“

Zwischen Ethik und Schlagzeilen - Eine Podiumsdiskussion

Alles Boulevard: Im Maschinenraum von „Bild“ – Zwischen Ethik und Schlagzeilen

Im Maschinenraum von „Bild“ – Zwischen Ethik und Schlagzeilen - um dieses Spannungsverhältnis ging es am Dienstagabend in einer Podiumsdiskussion, zu der der DJV-Nord und die Evangelische Akademie der Nordkirche eingeladen hatten. Die Diskussion wurde von Studienleiter Jürgen Heilig moderiert.

Zu Beginn stellte Prof. Dr. Volker Lilienthal die Ergebnisse seiner Feldforschung über die Arbeit der Bild-Redaktion vor, die er als erster Kommunikationswissenschaftler mit zahlreichen Interviews von Redaktionsmitgliedern von innen begleiten konnte. Die Einzelheiten finden Sie hier.

Eine der Thesen des Kommunikationswissenschaftlers:

Die teilweise ausgeprägte Ethik des einzelnen Redaktionsmitglieds tritt häufig hinter die Leitungsvorgaben (Redaktionsethik) zurück.

Dem stimmte auch Prof. Dr. Barbara Hans (Hochschule für Musik und Theater) zu. Für die Ex-Spiegel-Chefredakteurin ist Medienethik kein abstraktes Thema, sondern bestimme das journalistische Produkt.

Einig waren sich beide Wissenschaftler darin, dass die Einflussmöglichkeiten der Bild abgenommen haben.

Dass sich die Bild nach dem Ausscheiden von Julian Reichelt unter der neuen Chefredaktion  stärker an den im Pressekodex zusammengefassten berufsethischen Grundsätzen orientiere, lasse sich mit Blick auf die Zahl der durch den Presserat im Jahr 2023 aufgesprochen Rügen nach Einschätzung von DJV-Geschäftsführer Stefan Endter nicht ableiten. Von den 73 Rügen entfielen 26 auf Bild/Bild.de/Bild online.

Nach Mitteilung des Verlages musste Chefredakteurin Marion Horn aus privaten Gründen ihre Teilnahme kurzfristig absagen.

(red / Fotos: Ibrahim Ot)

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