DEUTSCHER JOURNALISTEN-VERBAND NORD HAMBURG – SCHLESWIG-HOLSTEIN GEMEINSAM.MACHEN.

Fundierte Vorbereitung, akribische Recherche und profunde Sachkenntnis – dies sind aus Sicht der NDR-Redakteurin Anja Reschke und der stellvertretenden Chefredakteurin der Morgenpost, Geli Tangermann, zentrale Antworten auf die Frage „Wie gelingt der journalistische Umgang mit der AfD?“ Am 20. Februar hatten Kulturforum und DJV Nord zur Podiumsdiskussion in die Kulturfabrik Kampnagel eingeladen.

Auf dem Podium im voll besetzten Haus diskutierten neben Reschke und Tangermann Enno Stahl, Literaturwissenschaftler und Experte für die Sprache der Neuen Rechten sowie der Spiegel-Fotojournalist Rafael Heygster. Es moderierten die Landesvorsitzende des DJV Nord, Marina Friedt, und Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, Vorsitzende des Kulturforums.

Kernthema war der verantwortungsvolle Umgang von Journalistinnen und Journalisten mit einer Partei, die vom Verfassungsschutz zumindest in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Anja Reschke wies darauf hin, dass die AfD Auftritte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk strategisch einsetze, um Aufmerksamkeit zu erregen. Die Partei nutze parallel soziale Medien, um ihre Zielgruppe jenseits klassischer journalistischer Angebote zu erreichen.

Enno Stahl warb für einen sensiblen Umgang mit der verwendeten Sprache und erläuterte anhand des Beispiels „Remigration“, einem Terminus, der die geplante Deportation von Menschen verschleiere, wie die Neue Rechte Begriffe präge, um politische Positionen zu besetzen. In der Diskussion mit dem Publikum wurde deutlich, dass viele Teilnehmende das Thema weiter diskutieren wollen.
Also: Fortsetzung notwendig.

(red, Fotos: Florian Büh)

Einen Mitschnitt der Diskussion können Sie auf Soundcloud hören, er beginnt dort bei Minute 14:50.

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